BERICHT VOM 4. EUROPÄISCHEN KONGRESS DER CLEFS D’OR
Mittwoch, 5. September 2018
Norbert und ich entschieden uns, den von Andre Heller entworfenen Garten Amida etwas außerhalb von Marrakesch zu besuchen und waren ebenso begeistert.
Dann ging es aber los. Der Welcome Evening war da und wir gingen nur wenige Schritte vom Kongresshotel Grand Savoy zur Event Location. Überhaupt war dieser Kongress einer der eher kurzen Wege. Vom Flughafen zum Hotel benötigt man nur etwa 10 Minuten.
Der Orient rief und wir folgten dem Ruf. Wir – das waren Florian Muigg, Johannes Hausberger, Marion Trathnigg, Harti und Beate Pfleger, Norbert Strambach, Peter Voros und Thomas Klingsbigl. Durch die etwas kniffligen Flugverbindungen reisten wir alle schon vor Beginn des Kongresses an – teilweise einige Tage vorher. Ein Teil der Gruppe nutzte die Zeit für eine geführte Stadttour, bei denen vom begeisternd guten Guide viele wunderbare Details über die Stadt und die Menschen vermittelt wurden. Hier einige Eindrücke dieses Rundgangs:
Der Begrüßungsabend hatte wie üblich einige Ansprachen aber auch viel Musik und Stimmung zu bieten. Was ebenso auffällig war – und das sollte sich durch den ganzen Kongress hindurch ziehen – die Freundlichkeit und Fröhlichkeit der Menschen hier. Vom Kellner bis zum Security – ein ganz großer Teil der Gastgeber waren toll. Sie konnten uns Österreicher, die wir schon stolz auf unsere Gastfreundschaft sind, wirklich begeistern. Einige Eindrücke des Eröffnungsabends und der musikalischen Darbietungen:
Nach einem mehr oder weniger späten Zapfenstreich war der zweite Tag im Zeichen von Education und Meetings. Vorerst mal für die Präsidenten im Rahmen von Zone Meetings. Die übrigen Teilnehmer konnten den Vormittag wie folgt nutzen: entweder einen Bauchtanzkurs mitmachen oder eine Radtour durch Marrakesch oder ein Kochkurs. Leider existieren vom Bauchtanzkurs keine Fotos (von uns hat sich auch keine/r getraut. Dafür aber von der Biketour:
Harti, Beate und ich versuchten uns an der Tajine, dem marokkanischen Kochgefäß und hatten einen wahrlich unvergesslichen Kochkurs. Super professionell, sehr modern ausgerüstet aber doch sehr lieb, so präsentierte sich uns die Kochschule. Anfangs wurden uns alle Helfer und Helferinnen vorgestellt und wir wurden mit einem traditionellen „Whistle“ begrüßt. Das ist der von manchen Frauen beherrschte, sehr hohe Trillerlaut, mit dem Gäste begrüßt werden. Da man sich in der örtlichen Kultur so über Gäste freut und das auch alle Nachbarn wissen sollen, gibt es diese Tradition.
Rechts im Bild übrigens die fantastische Gastgeberin Kadija, ein marokkanisches Clefs d’Or Urgestein. Zusammen mit dem unvergleichlichen Youssef war sie das Gesicht dieses Kongresses. Aber auch Abdul, Sharif, etc. das ganze Team war grandios. Immer gut drauf, immer zur Stelle und sehr hilfsbereit. Wirklich super.
Was soll ich noch sagen? Unser Zitronenhendl war eine Wucht und verdientermaßen bekamen wir auch das Zertifikat überreicht.
Nach einer Grundeinführung in die typischen Gewürze, bekamen wir auch eine beeindruckende Demonstration über die Zubereitung des berühmten Minztees, der mit grünem Gunpowder Tee, frischer Minze und ziemlich viel Zucker gemacht wird.
Am Nachmittag wurde dann aber wirklich gearbeitet. Unser internationaler Präsident Simon Thomas hatte zusammen mit dem bekannten Conciergekollegen Alan Grimes aus Glasgow einen Workshop über Positive Einstellung in der Arbeit als Concierge ausgearbeitet. In Gruppen zu sechs bis acht Personen arbeiteten wir zu diesem Thema Präsentationen aus, die in gewohnt unterschiedlicher Art präsentiert wurden – vom Rap bis zum Gesang bis zu Wortkünstlern war alles dabei.
Nach der Pause waren die Präsentationen der Sponsoren dran. International New York Times stellte die neuen Hotelpackages vor – in Zukunft wird die digitale Variante auch mit der Financial Times bzw in manchen Ländern auch mit dem Figaro gebündelt werden. Sixt präsentierte seine Entwicklung in Bezug auf Marktanteile in der arabischen Welt und bekräftigte die enge Verbindung zu den Clefs d’Or. Und das französische Conciergeprogramm CONCIERGE ORGANIZER stellte sein Produkt vor. Von dieser Softwareschmiede stammt auch unser Book of Members sowie die aktuelle Homepage des internationalen Verbandes. Interfaces zu dem wohl weltweit meistgenutzten PMS unserer Branche, Opera machen das Produkt sehr interessant. Abends ging es dann in die Wüste. Ein richtige Dessert Erlebnis bekamen wir geboten, mit Feuerschluckern, Kamelreiten und für die ganz mutigen auch Henna Tattoos. Dabei durfte eine gemütliche Wasserpfeife natürlich nicht fehlen…
Dann kam schon der letzte Kongresstag und der begann sehr gemütlich mit Sightseeing. Man konnte wählen zwischen den Interessensschwerpunkten Architektur, Gärten und Handcraft. Da einige von unserer Gruppe ja schon die Stadttour vor dem Kongress gemacht hatten, nutzten sie die Gelegenheit zur Regeneration und blieben am Pool unserer schönen Hotelanlage.
Der Rest genoss hauptsächlich die Gartentour und besuchte den berühmten Park des französischen Malers Majorelle, welcher später von Yves Saint Laurent gekauft und ausgebaut wurde. Der Modedesigner fühlte sich sehr wohl in Marrakesch, hat hier sicherlich auch viel Inspiration für seine Kreationen bekommen. Schließlich wollte er hier auch begraben werden, zusammen mit seinem Partner Piere Berge. So sind das Grabmal neben einem kleinen, aber durchaus interessanten Yves Saint Laurent Museum zu besuchen.
Zum Galaabend fuhren wir in einen alten Palast, dem Palais Soleiman mit grandioser Dachterrasse und einem Innenhof wie aus Tausend und eine Nacht. Unter freiem Himmel genossen wir diesen Abend und beklatschten frenetisch das Organisationsteam, welches sich zurecht Standing Ovations abholte.
Die Tour endete bei einem Herbalogist, einem Gewürz- und Heilpflanzen Experten. Von der Safransalbe, die gegen Herpes Wunder wirkt, über die kosmetische Wunderwaffe, das Argan Öl bis zum Schwarzen Kümmel, der zerrieben eingeatmet die Nase frei macht war alles zu bekommen. Und Gewürzmischungen natürlich auch. Das alles aber zu sehr zivilen Preisen. Die Händler haben sich auf die Bedürfnisse der Touristen eingestellt und haben teilweise in den kleinen Bazarstrassen (die Sukhs) die Preise schon ausgezeichnet!!!!
Fazit des Kongresses – unvergesslich. Europäische Kongresse haben einfach den Vorteil, dass die Menge der Teilnehmer überschaubar ist. Bei etwa 150 KollegInnen kommt man schon mit den meisten in Kontakt und kann toll networken. Was uns sicherlich allen im Gedächtnis bleibt, sind neben der beeindruckenden Stadt und der interessanten Kultur vor allem die Menschen. Sie vermitteln wahre Gastfreundschaft und geben einem das Gefühl, ganz herzlich willkommen zu sein. Eine meiner ersten Bekanntschaften war die entzückende Frühstücksköchin, die mir den marokkanischen Pfannkuchen ganz frisch zubereitet hat. Und das mit einem Lächeln, das einfach ansteckend war…
Marokko, Marrakesch – eine Destination, die wir sicherlich wieder besuchen werden. Mit Freunden oder der Familie. Der Tourismus ist super entwickelt, es gibt viele sehr gute Hotels in der Stadt, allesamt mit großen Pools. Und soooooo viele zu entdecken.